Textatelier
BLOG vom: 16.10.2015

Aphorismen: Jedermanns Sache kann meine nicht sein

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London


Jedermanns Sache kann meine nicht sein.

 *

Er wollte herrschen, doch konnte sich selbst nicht beherrschen.

 *

Der Widerborstige kann bloss kratzen. Der Widerspenstige zückt das Messer.

 *

Die Tonfolge im Moll und “lento” erklingend, erweckt mein Wohlbefinden.

 *

Narrenpossen: Wenn sie dich zum Narren halten wollen … Das ficht den Weisen in keiner Weise an.
Die Narren halten nur einander zum Narren.

 *

Auch ein Trost: Meine Geige wird mich überleben.
Ei! Wie wird sie sich freuen, wenn sie einen besseren Spieler als mich findet.

 *

Wortspiele bestimmen die Grenzen der Aphorismen.

 *

Das Rätselraten ist ein Würfelspiel. Die Lösung bleibt dem Zufall vorbehalten.

 *

Jean Paul sagte: Sprachkürze gibt Denkweite. – Und kräftigt die Aussage, füge ich hinzu.

 *

Es gibt zwei Arten des Jubels: Einer der sich offenbart, einer der unterdrückt wird und in sich selbst erstickt in seiner eigenen Heimlichkeit.

 *

Eigenständiges Denken kommt auf zwei Beinen schreitend vorwärts.

 *

Suche, suche, aber bestimme nicht das Fundstück, das du suchst. So wirst du fündig.

 


*
*    *

Hinweis auf weitere Blogs von Baschnonga Emil
Juni-Aphorismen
Mai-Aphorismen
April-Aphorismen
Der Träumer
Der vermeintliche Obdachlose
März-Aphorismen
Februar-Aphorismen
Januar-Aphorismen
Dezember-Aphorismen
November-Aphorismen
Oktober-Aphorismen
September-Aphorismen
Die verlorene Handtasche
August-Aphorismen
Juni-Aphorismen